„A Cennino Cennini“ Objekte und Bilder von Anton Kirchmair in der Sigismundkapelle


Holzkohle mit erotischen Schwüngen                                                                                                    „.......Anton Kirchmair konzipiert seine Objekte und Bilder stets im Zusammenhang mit den Räumlichkeiten.


Balken in organischer Anmutung

Kirchmair, Jahrgang 1943, lebt und arbeitet im Dreiländerwinkel im hintersten Bayerischen Wald. Das Material der Arbeiten in dieser Ausstellung hat eine lange „waldlerische“ Tradition. Es ist selbst gebrannte Holzkohle „ wie es keine bessere gibt“. Und die Schau ist auch eine Referenz an den Maler Cennino Cennini, der um 1400, der Zeit, als auch die Kapelle gebaut wurde, beschrieb, wie man sie herstellt. Kirchmairs Verfahren heute ist hochtechnologisch und erzeugt „schärfste Kanten, feinste Oberflächen, erotische Schwünge“ bei den kleinen, etwa einen cm dicken, leicht gekrümmten Balken, die zusammengewürfelt und in schützenden Glasvitrinen ausgestellt sind. Wie kleine Holzböcke, wie archaische Torverstrebungen, wie verkohlte Trümmer, bilden sie fast wie räumliche Kalligraphien dreidimensionale, luftige Objekte aus parallel, quer und diagonal laufenden Balken zwischen organischer Anmutung und geometrischer Form. Kirchmairs Assoziationen sind weit gesteckt und führen bis in die Bombennächte des Kriegs zurück. Sehr dezent, tastend, aber im kleinen Format enorm (material)intensiv, gleichsam von innen heraus keimend wirken diese Objekte.Mit Holzkohle in freien Rhythmen gezeichnet sind die zehn Bilder an den Wänden, deren hellere oder dunklere, moderne, kühle Formen auf die Schlusssteine an der Decke der Kapelle Bezug nehmen. Irritierend, wie Pflanzenmschäfte mit Jahreringen, wie Knollen und wie Kunst-Gegenstände, die keine direkte Entsprechung in der vertrauten Wirklichkeit, aber ein Eigenleben haben, sind auch sie.                                Gabriele Mayer, MZ 5. Februar 2008

Foto Stefan Hanke

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