ANTON KIRCHMAIR                    WERK          AUSSTELLUNG          VITA          PRESSE         KONTAKT








in der ich einst nach dem

großen krieg meine mutter

an der hand durch die

finsternis der stadt

münchen geführt habe


in der meine mutter kaum

ihre eigene hand vor den

augen erkannt hätte


ich dagegen wie ein luchs

hab sehen und ausserdem

jeden weg wiederfinden

können den ich einmal

gegangen bin


und jetzt pass auf

ann–marie jetzt kannst

du deiner mutter zeigen









in dieser dunkelheit einen

weg zu finden den du noch

nie zuvor gegangen bist


ich sage dir worauf

du achten und dass du

keine angst haben musst


selbst wenn plötzlich

ein riesengroßer hirsch

mit mächtigem geweih

vor dir steht


bleib ruhig ann-marie

sei ohne angst er tut dir

nichts und ich werde

hinter dir ich werde

bei dir sein aber

so weit weg








dass du mich in der

finsternis nicht sehen

könntest wenn du dich

umdrehen würdest


aber mein mädchen

ich werde bei dir sein


da ist das kind gegangen

hat weder weg noch sterne gesehen selbst als sie den

bach voll kraft aus dem

nichts heraus auf sie

zuströmen hört zögert

ihr schritt kein einziges mal


die kleine annmarie

geht durch den

finsteren wald

WEITER



die kleine ann–marie geht

durch den finsteren wald




einmal war eine mutter

mit ihrer tochter ann–marie

bei mir im haus an der grenze


gegen ende des tages

sind wir zu den burgen

der biber gegangen


mussten auf dem weg

zurück ohne licht durch

den finsteren wald


am himmel kein stern

die mutter voll angst

ann–marie jedoch in

andächtigem staunen


da habe ich ihr eine

geschichte erzählt